Nachhaltigkeit in Unternehmen

Globalisierung und Klimaerwärmung prägen unseren Alltag. Unternehmen müssen Strategien entwickeln, wie sie nachhaltig wirtschaften und ressourcenschonend arbeiten. Gerade die Ingenieursbranche ist gefragt, denn Ingenieure entwickeln, womit Verbraucher ihren Alltag bestreiten und Unternehmen ihre Produkte herstellen.

Über Green Engineering haben wir bereits berichtet. Doch wie können Unternehmen Nachhaltigkeit in ihren Produktionsprozessen und Strategien etablieren?

1. Warum ist Nachhaltigkeit für Unternehmen wichtig?

Nachhaltigkeit bedeutet im ersten Schritt, nur so viele Ressourcen aus der Umwelt zu verwenden wie auch in absehbarer Zeit nachwachsen können. Die Globalisierung und ständig wachsende Bevölkerung bringen aber Ressourcenknappheit, Umweltverschmutzung, Klimaerwärmung, Armut und Hunger sowie den Rückgang biologischer Vielfalt.

Gerade Unternehmen beeinflussen diese Probleme ganz unmittelbar, denn sie verbrauchen Ressourcen, stellen Konsumgüter und Gebrauchsgegenstände des Alltags her und lenken die Verbraucherinnen und deren Konsumverhalten. Je wichtiger Nachhaltigkeit für die Verbraucherinnen wird, um so zentraler wird für Unternehmen eine klar kommunizierte und sauber durchdachte Nachhaltigkeitsstrategie.

Eine solche Nachhaltigkeitsstrategie findet dabei auf drei Ebenen statt:

Wirtschaftliches WachstumÖkologische VerträglichkeitSoziale Sicherheit
Effektives Arbeiten: so wenig Geld und Ressourcen wie möglich investieren, so viel wie möglich gewinnenUmweltschonende Produktion und umweltfreundlicher Transport, z.B. durch den Einsatz erneuerbarer Energien oder durch RecyclingMitarbeiter in Prozesse und Erfolge des Unternehmens integrieren
Arbeitsplatzsicherheit, Chancengleichheit

2. Wie arbeiten Unternehmen nachhaltig?

Eine Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln und zu etablieren braucht Zeit und ein gutes Konzept. Je größer das Unternehmen, desto umfangreicher die Arbeit.

  • Schritt 1: Analyse – den aktuellen Zustand erforschen und eventuell verbessern
  • Schritt 2: Konzepterstellung – Strategie planen, konkreten Maßnahmenkatalog erstellen (Ziele, Ort, Zeit bzw. Zeitraum)
  • Schritt 3: Evaluation – Ergebnisse bewerten und eventuell verbessern bzw. neue Strategie planen

Viele Unternehmen arbeiten heute in Punkto Nachhaltigkeit sehr transparent und gewähren einen detaillierten Einblick in ihre Nachhaltigkeitsstrategie. Die Umsetzung einer klar durchdachten Nachhaltigkeitsstrategie und die Entwicklung konkreter Maßnahmen brauchen aber Zeit. Eine unternehmenseigene Photovoltaikanlage oder hausinterne Großwärmepumpe müssen erst geplant und installiert werden. Und bis sich die Kosten amortisieren, vergehen mehrere Jahre. Der Umstieg von Verbrennerautos in der unternehmenseigenen Flotte auf E-Mobilität oder der Wechsel von konventionellem Strom auf Ökostrom geht im Vergleich zügiger vonstatten.

3. Nachhaltigkeit in 3 Scope-Stufen

Wenn wir von Nachhaltigkeit sprechen, sprechen wir auch von Emissionen und deren Ursprung. Emissionsquellen haben nicht alle den gleichen Einfluss auf die Umwelt. Grundsätzlich sollten Unternehmen ihre CO2-Emissionen im Rahmen einer Nachhaltigkeitsstrategie aber reduzieren.

Scope 1Scope 2Scope 3
UrsprungEmissionen, die direkt im eigenen Unternehmen erzeugt werdenEmissionen, die indirekt aus eingekaufter Energie entstehen → der häufigste Grund für die weltweite EmissionenEmissionen, die indirekt innerhalb der Wertschöpfungskette aufkommen → schwer zu beeinflussen
BeispielKraftstoffverbrennung, Fahrzeugflotte, flüchtige EmissionenStrom, Wärme, Dampfgekaufte Produkte & Dienstleistungen, Reisen & Pendler, Abfall & Recycling, Transport & Lieferung, Investitionen, Leasingobjekte & Franchise

Keine der Strategien ist ohne die Ideen und Konstruktionen der Ingenieursbranche umsetzbar. Sie entwickeln die Fahrzeuge mit neuen Antrieben, die neuen Heizsysteme oder Methoden zur Energiegewinnung sowie Recycling-Verfahren.

Natürlich produziert jedes Unternehmen auch Emissionen, die sich nicht ohne weiteres reduzieren lassen. Was passiert also damit? Wie kann ein Unternehmen umfassend nachhaltig agieren, klimaschonend produzieren und in allen drei Scope-Stufen umweltbewusste Entscheidungen treffen?

Klimaschutzprojekte – ob direkt vor Ort oder am anderen Ende der Welt – gelten als Kompensationsstrategien und verkleinern den CO2-Fußabdruck dort, wo das Unternehmen in der Produktion keine Abstriche machen kann. CO2-Kompensation gilt daher als wichtige Strategie auf dem Weg zu einer umfassenden Nachhaltigkeit. Die Maßnahmen stehen allerdings auch in der Kritik, wenn Unternehmen sogenanntes Green Washing betreiben und sich mithilfe unseriöser Projekte ihre Nachhaltigkeit erkaufen, ohne tatsächlich ihre Produktionsprozesse oder Arbeitsweisen umzustellen.

4. Nachhaltigkeitszertifikate als Maßstab für Unternehmen

Woher wissen Verbraucher oder Unternehmen, wann nachhaltig wirklich nachhaltig ist? Mittlerweile gibt es viele Labels und Zertifikate, z. B. für Hotels das Nachhaltigkeitssiegel GreenSign. Bei der Vergabe zählen unterschiedliche Bereiche wie der Einkauf, das Qualitätsmanagement und die nachhaltige Entwicklung.

Es gibt außerdem zahlreiche andere Labels wie das ISO 14001 für umfassendes Umweltmanagement oder die CSE-Zerfitizierung. Die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis prämiert seit 2008 Unternehmen, Forschung und Kommunen mit besonders ambitionierten und erfolgreichen Nachhaltigkeitsprojekten.

5. Nachhaltigkeit in der Ingenieursbranche

Ingenieure sind der Dreh- und Angelpunkt in Sachen Nachhaltigkeit. Egal welche Maßnahmen Unternehmen einsteuern, sie brauchen die Unterstützung der Ingenieure – direkt oder indirekt. Die Entwicklung nachhaltiger Mobilität oder das Recycling von Materialien funktioniert nur, wenn Ingenieure die entsprechenden Produkte und Produktionsprozesse ermöglichen. iks Engineering bringt Ingenieure in Projekte auf der ganzen Welt und unterstützt mit Experten den nachhaltigen Wandel in Unternehmen, damit alle Branchen bald umwelt- und ressourcenschonend arbeiten.

3. Januar 2023