Bosch und SAP Kooperation

Die Woche in der Industrie 4.0

Wochenrückblick Industrie 4.0: Koop von Bosch & SAP, Gauck zu Besuch, Begriff erklärt

Dirk Baranek

Wochenrückblick Industrie 4.0: Koop von Bosch & SAP, Gauck zu Besuch, Begriff erklärt

Hallo und Willkommen bei unserer wöchentlichen Internetrundumschau zum Thema Industrie 4.0. Übrigens: Was ist das eigentlich genau, Industrie 4.0? Diese Frage hat jetzt der wissenschaftliche Dienst des Bundestages ein für allemal beantwortet und eine entsprechende Begriffserklärung veröffentlicht. Außerdem präsentieren wir einige äußerst informative Artikel, die unter anderem über den Status Quo der Digitalisierung in der Glas- und in der Nahrungsmittelindustrie berichten. Und zuletzt haben Bosch und SAP eine strategische Partnerschaft gestartet und der Bundespräsident hat sich in Ostwestfalen-Lippe über den dortigen Industrie4.0-Cluster informiert.

#software Bosch und SAP starten Kooperation
Bosch und SAP haben eine strategische Partnerschaft für das Internet der Dinge (IoT) und Industrie 4.0 vereinbart. Beide Unternehmen wollen die Zusammenarbeit bei Cloud-Technologien und Softwarelösungen ausbauen. Das gemeinsame Vorgehen soll unter anderem Fertigungs- und Logistikprozesse beschleunigen und die Sicherheit sowie Qualität von Produkten und Services für Kunden erhöhen.
Infobereich Industrie 4.0 bei Bosch

#Politik Bundespräsident Gauck zu Besuch bei Industrie 4.0
Das östliche Westfalen war der Schauplatz eines Besuches von Bundespräsident Gauck, der sich ein eigenes Bild über den Status der Bemühungen verschaffen wollte, dem Thema Industrie 4.0 in der dortigen Wirtschaft zum Durchbruch zu verhelfen. Vor allem ein so genannter Spitzencluster, der viele Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik vernetzt, scheint erste Früchte zu tragen. Gauck: „Hier wird Zukunft gestaltet, weil man über den Tellerrand hinausguckt.“
Bericht in Lippische Landeszeitung

Videobericht über den Termin.

#Basics Begriff Industrie 4.0 offiziell erklärt
Der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages hat ein quasi offizielle Erklärung des Begriffes Industrie 4.0 veröffentlicht.
„Industrie 4.0“ bezeichnet die sog. vierte industrielle Revolution auf der Basis cyber-physischer Systeme (intelligente technische Systeme aus der Elektronik, Softwaretechnologie, Informationssysteme, Mechatronik).
Begriffserklärung komplett als PDF-Download

#Pneumatik Grundsatzartikel über die Integration von Industrie 4.0 in pneumatische Systeme
Die Fachzeitschrift Fluid hat einen längeren Artikel über die über die Integration von Industrie 4.0 in pneumatische Systeme veröffentlicht. Darin kommen u.a. Wissenschaftler des Instituts für fluidtechnische Antriebe und Steuerungen (IFAS) an der RWTH Aachen zu Wort. Die prophezeien, dass digitalisierte Prozesse vor allem bei der Predictive Maintenance, dem vorhersehbaren Verschleiss von Teilen der Produktionseinheiten. Ziel: Dank der schnellen und offenen Kommunikation soll am Montageband kein Stillstand eintritt.
Bericht in Fluid.de

#Sicherheit Birgt Industrie 4.0 Risiken? Jein, weil beherrschbar…
neue Technologien bergen Chancen, allerdings zuweilen auch Risiken. Das ist bei der Industrie 4.0 nicht anders und dieser Artikel in der Computerwoche versucht einen kompletten Überblick über die kritischen Aspekte. Jedoch: „Das Aufzeigen von Risiken sollte nicht vor entsprechenden Projekten abschrecken, sondern vielmehr dazu ermutigen. Wenn man den „Feind – also die Risiken – kennt“, kann man schon im Vorfeld entsprechende Maßnahmen aufsetzen. Somit gelingen nicht nur die Projekte, sondern es können auch die erhofften Potentiale gehoben werden.“
Artikel in Computerwoche

#Nahrungsmittelindustrie Siemens: Food&Beverage-Unternehmen hinken hinterher
Nach Ansicht von Keith Thornhill, Manager des F&B-Bereichs von Siemens in Großbritannien, hat die Nahrungsmittelindustrie noch erheblichen Nachholbedarf bei der Etablierung digitalisierter Prozesse. Dabei habe grade diese Industrie durch damit mögliche Flexibilisierung der Produktion große Chancen. „Man könnte dann sofort auf Ereignisse reagieren. Wenn z.B. ein französischer Tennisspieler das Turnier in Wimbledon gewinnt, wäre man in der Lage bereits am folgenden Tag ein Produkt auszuliefern, das dieses Ereignis widerspiegelt.“
Englischer Artikel in Bakery & Snacks

#Glasindustrie Industrie 4.0 ist Thema auf der glasstec 2016 Düsseldorf
Über 1200 Aussteller aus 52 Ländern, 40.000 Besucher – die Glasstec 2016 in Düsseldorf ist der wichtigste Branchentreff der Glasindustrie. Auch dort spielte das Thema Industrie 4.0 eine große Rolle, vor allem in den Bereichen Qualitätskontrolle, Robotik, Effizienz.
Englischer Artikel in Glass Magazine

Jan Kaiser

Wochenrückblick Industrie 4.0: Offene Plattformen, Cyberangriffe und neue Arbeitswelt

Durch die rasch voranschreitende Digitalisierung ergeben sich für die Industrie viele neue Chancen aber auch neue Herausforderungen. Dieser Prozess wird in der Öffentlichkeit unter dem Begriff Industrie 4.0 diskutiert. In unserem Wochenrückblick möchten wir Sie über neue Entwicklungen und Diskussionen zu diesem Thema auf dem Laufenden halten.

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Dirk Baranek

Wochenrückblick Industrie 4.0: Offene Plattformen, Cyberangriffe und neue Arbeitswelt

Durch die rasch voranschreitende Digitalisierung ergeben sich für die Industrie viele neue Chancen aber auch neue Herausforderungen. Dieser Prozess wird in der Öffentlichkeit unter dem Begriff Industrie 4.0 diskutiert. In unserem Wochenrückblick möchten wir Sie über neue Entwicklungen und Diskussionen zu diesem Thema auf dem Laufenden halten.

#Software Industrie bevorzugt offene Plattformen
Offene Standards oder geschlossene Plattformen? Die Industrie tendiert bei der der Beantwortung der Frage, welche Architektur ihrer IT-Systeme sie bei der Einführung von Industrie 4.0 bevorzugt, eindeutig zu offenen Plattformen. Das ist jedenfalls das Ergebnis einer Umfrage unter den Teilnehmern der internationalen Konferenz „Industry of Things World“, die diese Woche in Berlin stattfand. Über ein Drittel der Befragten beklagte außerdem die Abwesenheit von Standards für Industrie4.0-Anwendungen, was dem Prinzip der vernetzten Marktteilnehmer im Wege stehe. Für 27 Prozent ist zudem der Fachkräftemangel eine große Hürde, um Projekte wie geplant umzusetzen.
Konferenz: Industry Of Things World
Bericht bei Heise.de

#Sicherheit Verfassungsschutz warnt vor wachsenden Cyberangriffen
Bei einer Konferenz zum Thema IT-Sicherheit hat Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen darauf hingewiesen, dass nach Erkenntnissen seines Amtes die Bedrohung durch Cyberterror weiter wachse. Das sei unter anderem auf „größere Angriffsflächen“ durch die Einführung vernetzter Produktion und Entwicklung zurückzuführen. „Mit Industrie 4.0 sehen wir, dass die Angriffsfläche immer größer wird“, warnte Maaßen.
Bericht über die Konferenz bei Finanzen.net

#Personal Umschulungsbedarf wächst
Programmierung, Daten-Management, systemisches Denken – die Industrie 4.0 stellt auch neue Herausforderungen an die Mitarbeiter in den Unternehmen. Während alte Tätigkeiten verschwinden, weil sie durch Maschinen ersetzt werden können, entstehen an anderer Stelle wiederum neue, allerdings oft mit höheren Anforderungen an die Kompetenzen der Mitarbeiter. Daraus ergibt sich ein großer Schulungsbedarf, um die Mitarbeiter für diese neuen Aufgaben zu qualifizieren. Wie das baden-württembergische Unternehmen Festo diese Herausforderung meistert, lesen Sie bei DIE WELT.

#Showcase Industrie 4.0 bei Bosch Rexroth
Das Unternehmen Bosch Rexroth hat in diesem Video einen konkreten Anwendungsfall visualisiert, wie sich bei Industrie 4.0 digitalisierte Maschinen und Menschen zusammenarbeiten.

#Showcase Schneiden digitalisiert
Planung, Design, Produktion – alles auf einer einzigen, intelligenten Plattform. Das schwedische Unternehmen Sandvik Coromant nennt seine Industrie4.0-Plattform CoroPlus und gibt damit seinen vernetzten Schneid- und Bohrwerkzeugen einen gehörige Schub in Richtung Digitalisierung.
Präsentation auf der Firmenwebsite CoroPlus

#Showcase Rittal individuell und effizient durch Digitalisierung
Ein Aspekt bei Industrie 4.0 ist das Thema Individualisierung der Produkte. Fast jeder Kunde hat eigene Vorstellungen und spezielle Wünsche an das Produkt, für das er sich entscheidet. Das Unternehmen Rittal aus dem hessischen hat sich daher bei der Planung eines neuen Werks für Kompaktgehäuse ganz auf diese Anforderung ausgerichtet. „Das Werk ist so konzipiert, dass jedes von den Kunden gewünschte Produkt aus den 300 Gehäusegrundtypen mit jeder gewünschten Losgröße effizient produziert werden kann.“.
Artikel bei Maschinenmarkt

#Personal Die neue Arbeitswelt der Industrie 4.0
Werden neue Produktionsmethoden auch die Arbeitswelt verändern und was bedeutet das für das Leben der menschen? Damit hat sich der „Denkraum für Soziale Marktwirtschaft“ beschäftigt, wo unter anderem Siemens-Chef Joe Kaeser, Bundesbildungs- und Forschungsministerin Johanna Wanka und Frank Appel, Vorstandschef der Deutsche Post DHL Group, ihre Positionen erläuterten. Fazit: Die Entwicklung wirft viele Fragen bzgl. Flexibilisierung, Work-Life-Balance oder Sozialer Marktwirtschaft auf, abschließende Antworten sind aber noch nicht gefunden.
Bericht über die Konferenz bei Deutsche Welle

#ZumSchluss Vom Gipfel der überzogenen Erwartungen ins Tal der Enttäuschungen
Bei all dem Lärm um das Thema Industrie 4.0 mag sich so mancher die Frage stellen: Ist das nicht alles nur ein Hype? Eine vorübergehende, von Großsprechern propagierte Mode, die so schnell vorüberzieht wie ein Sommergewitter? Bei allem Respekt für kritisches Hinterfragen rhetorischen Knalltütentums: das darf nicht dazu führen, das die Herausforderungen der Zukunft nicht erkannt und verpasst werden. Denn Innovation hat ein Muster und dazu gehören der „Gipfel der überzogenen Erwartungen“ ebenso wie das „Tal der Enttäuschungen“. Maß und Mitte gehören also zu einer gesunden Entwicklung dazu, aber die Entwicklung an sich, die muss angepackt und forciert werden – zumindest beim Thema Industrie 4.0.
Artikel bei Industry Of Things