Neue Studie zur Lohndifferenz in der Zeitarbeit

Gehalt Ingenieure
Lohn Differenz in der Zeitarbeit? Nicht bei iks Engineering – hier wird viel Wert gelegt auf faire Löhne und fachgerechte Bezahlung

Zeitarbeitnehmer verdienen weniger als Stammbeschäftigte – so das gängige Vorurteil. Die These über den Pay Gap hält sich hartnäckig und gilt als wissenschaftlich belegt. Im Auftrag des Interessenverbands Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) hat das RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung nun eine Studie zur Lohnlücke in der Zeitarbeit erstellt, die den bisherigen Ansatz in Frage stellt und die Ergebnisse widerlegt. Es zeigt sich: Der Unterschied ist um ein Vielfaches geringer, als bisher angenommen.

Die Zeitarbeit auf dem deutschen Arbeitsmarkt

Die Zeitarbeitsbranche spielt eine wichtige Rolle auf dem Arbeitsmarkt. Seit ihren Anfängen hat sie sich stetig weiterentwickelt und trotz viel Gegenwind ihren Platz am Arbeitsmarkt etabliert. Über zwei Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland arbeiten in Zeitarbeit, das sind etwa 783.000 Arbeitnehmer. Gut 45 Prozent der Zeitarbeitnehmer sind zwei Jahre nach Ende ihrer Beschäftigung wieder in einem Arbeitsverhältnis jenseits der Zeitarbeit. Für viele Menschen, vor allem für Arbeitslose und für Menschen mit Migrationshintergrund, kann Zeitarbeit also ein Sprungbrett in den deutschen Arbeitsmarkt bedeuten.

Auch Unternehmen profitieren von der Zeitarbeit, denn mit ihrer Hilfe können sie schnell und flexibel auf konjunkturelle Veränderungen reagieren. So bleiben sie wettbewerbsfähig und sichern ihre Produktivität auch in Umbruchzeiten. Das ist wichtig, denn der Markt verändert sich immer schneller und Unternehmen müssen genauso schnell reagieren können und notfalls interne Wissens- oder Kompetenzlücken zeitnah schließen.

Woher kommt die Lohndifferenz in der Zeitarbeit?

Das wohl häufigste Vorurteil gegenüber der Zeitarbeit ist die Lohndifferenz zwischen Zeitarbeitnehmern und Stammbeschäftigten. Denn obwohl die Zeitarbeit grundsätzlich einen positiven Effekt auf Beschäftigungsverhältnisse hat, zeigt sich dieser Vorteil auf der Lohnabrechnung nicht – davon ging man zumindest bisher aus. Die Bundesagentur für Arbeit berichtete von einer Lohndifferenz von 42 Prozent – ein Wert, der laut der neuen Studie der RWI nicht haltbar ist, da eine logische methodischen Grundlage fehlt.

Denn die beiden Beschäftigungsformen lassen sich nicht über einen Kamm scheren. So kann man den Lohn eines Helfers in Teilzeitarbeit nicht mit dem eines Experten in Vollzeit vergleichen. Auch die Arbeitszeiten lassen sich nur schwer vergleichen, denn für die Zeitarbeit gelten spezielle Regeln wie der Branchenmindestlohn, die Aufzeichnungspflicht für Arbeitszeiten, der Einsatz von Arbeitszeitkonten und eine Festlegung der Überlassungshöchstdauer. Die Zeitarbeit unterscheidet sich vom normalen Arbeitsmarkt und auch die Zeitarbeitnehmer unterscheiden sich von jenen auf dem freien Markt. Um valide Vergleiche ziehen zu können, braucht es andere Parameter als die bisherigen.

Der statistische Zwilling

Die Studie des RWI stützt sich auf die Bildung von statistischen Zwillingen. Hier werden nur Personen miteinander verglichen, die sich in ausgewiesenen Punkten ihrer Biografie, Qualifikation und Beschäftigung so ähnlich wie möglich sind – eine in Zeitarbeit und eine in Nicht-Zeitarbeit. Zum Beispiel vergleicht die Studie eine ungelernte Zeitarbeits-Hilfskraft mit einer Hilfskraft in Stammbeschäftigung anhand verschiedener Parameter.

Die Forscher des RWI verglichen nun ihre Ergebnisse mit den bisher als repräsentativ geltenden Ergebnissen des Statistischen Bundesamts und der Bundesagentur für Arbeit. Darin bestätigt sich: Wie hoch der Lohnunterschied ist, hängt von der Bevölkerungsgruppe sowie vom Messkonzept ab. Statt einer Lohndifferenz von über 40 Prozent ergaben die Vergleiche ein Pay Gap von 6,5 bis 12,7 Prozent. Damit weichen die vorherigen Ergebnisse um das 3- bis 6-fache von dem jetzige Wert ab.

Zeitarbeit in der Ingenieurbranche

Auch in der Ingenieurbranche ist die Lohndifferenz zwischen Zeitarbeitern und Nicht-Zeitarbeitern ein Thema. Die iks Engineering legt viel Wert auf faire Löhne und fachgerechte Bezahlung, die Anstellungsverträge sind grundsätzlich unbefristet. Unsere Mitarbeiter sind hochqualifizierte Techniker und Ingenieure und erhalten entsprechend ihrer Expertise ihr Gehalt. Dieses liegt deutlich über dem Tarif, durch Branchenzuschläge und auftragsbezogene Zulagen teilweise sogar über dem eines vergleichbaren Stammmitarbeiters im Kundenunternehmen. Die Lohnlücke ist für die Mitarbeiter der iks Engineering kein Thema.

Die Lohnlücke zwischen Leiharbeitern und Stammbeschäftigten

Betrachtet man die gesamte Branche der Zeitarbeit, bleibt das Pay Gap auch nach der Studie des RWI bestehen. Die Ergebnisse lassen sich jedoch nicht pauschal vergleichen, da zum Beispiel die Werte der Bundesagentur für Arbeit auf Monatslöhnen in der Vollzeit basieren. In der Engineering Branche arbeiten hochqualifizierte Ingenieure und Techniker, deren Entlohnung keine Lohnlücke gegenüber den Kollegen der Stammbelegschaft aufweist.

Will man valide Ergebnisse erhalten, empfiehlt sich der Blick auf die Stundenlöhne. Letztlich prägen beide Arbeitsgruppen aber sehr unterschiedliche, für den Arbeitsmarkt relevante Charakteristika. Ganz gleich, welchen Ansatz man wählt, ein deskriptiver Vergleich bleibt schwierig. Löhne und Lohnlücken müssen immer in einem Gesamtzusammenhang betrachtet werden. Der Weg über den statistischen Zwilling bringt dennoch mehr Klarheit und kommt der Ist-Situation deutlich näher als die Studien des Statistischen Bundesamts und der Bundesagentur für Arbeit.

Mehr Infos und die ganze Studie gibt es hier.

21. Oktober 2021