Nachhaltiger leben

Green Jobs und die Ingenieure von morgen.
Green Jobs und die Ingenieure von morgen.

Unser Leben wird nachhaltiger. Viele Verbraucher legen heute Wert auf einen nachhaltigen Lebensstil und treffen nicht nur beim Konsum umweltbewusste Entscheidungen. Auch die Unternehmen hinter den Produkten müssen nachhaltig wirtschaften, wollen sie ihre Kunden weiterhin an sich binden. Die Ingenieurbranche spielt dabei eine wichtige Rolle, denn wir entwickeln, womit die Verbraucher ihren Alltag später bestreiten.

Bereits 2021 zeigte eine Studie von Rothmund Insights, dass 90 Prozent der Verbraucher sich von Unternehmen mehr Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein wünschen – selbst wenn der Preis dafür höher oder der Komfort geringer ausfällt. Die Corona-Pandemie verstärkte diese Entwicklung zusätzlich. Von einem “Trend” ist also keine Rede mehr. Ein klares Zeichen für Produktentwickler und auch Ingenieure.

Technik und Nachhaltigkeit

Die UNESCO ernannte den 4. März zum Internationalen Tag des Ingenieurwesens für nachhaltige Entwicklung. Damit soll die Bedeutung der Ingenieure in den Fokus rücken, denn Ingenieure prägen unsere Welt seit Jahrhunderten und werden sie auch in Zukunft beeinflussen. Der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen braucht neue Technologien, technischen Fortschritt und ressourcenschonendes Bauen. Infrastruktur, Energieversorgung, Wasserwirtschaft, Klimaschutz – all diese Bereiche liegen in den Händen der Ingenieure. Es gibt keinen Gegenstand im Alltag, der nicht über den Schreibtisch eines Ingenieurs gegangen ist. Viele vergessen das. Jedoch selbst hinter der Entwicklung der banalsten Gegenstände – Bleistifte, Notizblöcke, Zahnseide – steht ein Ingenieur.

Green Jobs und die Ingenieure von morgen

Sogenannte Green Jobs sind genau das Richtige für Menschen, die in der grünen Branche arbeiten möchten und mehr Nachhaltigkeit in die Unternehmen und somit in den Alltag der Verbraucher bringen wollen. Hier finden sich neben Landschaftsplanern und Biologen auch Umweltingenieure. Ein wichtiger Bereich der Green Jobs ist zum Beispiel die Wasserwirtschaft. Denn dafür, dass für uns die ständige Verfügung von Trinkwasser vollkommen selbstverständlich ist, sind hochausgebildete Ingenieure zuständig. Frischwasserzufuhr, Wasserversorgung, Wasserleitungen und Kanäle, Wasserqualität – all das ist hoch komplex, bedarf einer ständigen Kontrolle, Überwachung und Weiterentwicklung, und es liegt in ihren Händen.

Der Bereich des technischen Umweltschutzes ist ohne die Innovationen aus der Ingenieursbranche ebenfalls undenkbar. Denn Umweltschutz ist mehr als grüne Wiesen mit freilaufenden Tieren. Der Erhalt der Natur ist eine Frage der Technik – auch wenn gerade die Technik einen erheblichen Anteil am Klimawandel hat. Doch wir brauchen neue Technologien, um die Folgen alter Technologien zu bekämpfen. Umweltingenieure entwickeln Sensoren, Messinstrumente und neue Maschinen, die insbesondere hier wichtig sind.

Recycling und Abfallwirtschaft klingen im ersten Moment nicht nach hochqualifizierten Ingenieuren. Doch genau die brauchen wir, wenn wir Müllberge langfristig deutlich verkleinern wollen. Sie arbeiten an der effizienten Wärmenutzung durch Biogasproduktion, an effektiv Wiederverwertung von Materialien, an der Entwicklung und Steuerung von Verarbeitungsanlagen und sind ein wichtiger Teil der Green Jobs.

Viele Ingenieure spezialisieren sich im Lauf ihres Berufslebens in Richtung grüner Branche. Wer gleich zu Anfang weiß, wohin die Reise gehen soll, dem bieten mehrere Hochschulen die Studiengänge mit entsprechender Spezialisierung. Hier dreht sich alles darum, wie wir unsere Zukunft durch neue Technologien, durch Innovationen und Digitalisierung nachhaltig und umweltschonend gestalten können.

Umweltschutz und Nachhaltigkeit bei iks Engineering
Umweltschutz ist mehr als grüne Wiesen mit freilaufenden Tieren. Der Erhalt der Natur ist eine Frage der Technik.

Grüner Lebensstil und mehr Nachhaltigkeit im Alltag

Die Ingenieursbrache steht vor der Herausforderung, Produkte und Technologien nachhaltig und umweltbewusst zu entwickeln. All das, damit die Verbraucher ihren Alltag entsprechend nachhaltiger gestalten können – bewusst und unbewusst. Doch außer grünem Strom und Stoffbeutel statt Plastiktasche spielt Nachhaltigkeit im Alltag noch in viele weitere Bereiche hinein. Ein nachhaltiger Lebensstil vereint ökologische, ökonomische und soziale Aspekte. In der Praxis heißt das:

Nachhaltiges Essen

  • wenig bzw. kein Fleischkonsum
  • regional und saisonal einkaufen
  • Leitungswasser statt abgefülltes Wasser trinken
  • Einkauf planen statt Lebensmittel wegwerfen
  • Labels wie Bio und Fair beachten

Nachhaltige Mobilität

  • weniger Flugreisen
  • Fahrrad statt Auto
  • Carsharing

Nachhaltiges Zuhause

  • Stromfresser identifizieren und eliminieren
  • energiesparende Geräte
  • richtig heizen, dämmen und lüften
  • umweltfreundliche Putz- und Waschmittel
  • Mikroplastik vermeiden
  • Abfälle vermeiden, vor allem Plastikmüll

Nachhaltiger Konsum

  • weniger Neues kaufen, mehr Secondhand
  • defekte Dinge reparieren statt austauschen
  • Geräte, die wenig genutzt werden, teilen oder leihen

Nachhaltige Energie

  • zu grünem Strom wechseln
  • Papier sparen
  • Stromsparmodus nutzen

Die Liste umreißt viele kleine Schritte, die an manchen Stellen mehr, an anderen weniger Umstellung mit sich bringen. Bestimmt kann sie noch um weitere Punkte ergänzt werden. Wer seinen Alltag nachhaltig gestalten will, der findet hier vielleicht einen Anfang. Wie groß der persönliche CO2-Fußabdruck ist, kann jeder ganz einfach online bei verschiedenen Anbietern berechnen, zum Beispiel hier: https://www.wwf.ch/de/nachhaltig-leben/footprintrechner

Eine nachhaltige Zukunft

Jeder kann nachhaltiger leben! Es gibt hier kein Limit und der Anfang ist tatsächlich leichter, als man denkt. Doch die Umstellung auf einen umweltbewussten Lebensstil geht einher mit der Entwicklung nachhaltiger Technologien. Im Kleinen – Bienenwachstücher statt Frischhaltefolie – und im Großen – Elektroautos statt Verbrennermotoren – sind Verbraucher auf die Entwicklungen von Ingenieuren angewiesen. Ihre Aufgabe ist es, neue Produkte von Grund auf umweltverträglich zu gestalten und bestehende Projekte entsprechend umzurüsten. Diese Herausforderung ist groß und umfasst alle Bereiche der Gesellschaft sowie des alltäglichen Lebens. So ist das. Daran führt kein Weg vorbei.

31. Januar 2022