Faszination für neue Technologien – Interview Paula Drummond

Als Application Engineer ist Paula Drummond die Schnittstelle zwischen vielen Bereichen eines Projekts.
Als Application Engineer ist Paula Drummond die Schnittstelle zwischen vielen Bereichen eines Projekts.

Neue Technologien bringen neue Herausforderungen mit sich – und neue Aufgabenfelder mit völlig neuen Jobs. Paula Drummond gehört seit September 2021 zu iks Engineering und arbeitet als Application Engineer (AE) für unsere Kunden. Was ihre Arbeit ausmacht und worin die Herausforderungen liegen, erzählt sie uns im Interview.

Wie lautet Ihre Jobbeschreibung?

Ich bin Application Engineer. Damit fungiere ich als eine Art Schnittstelle zwischen Design und Simulation, Failure Mode and Effects Analysis (FMEA), Programm Management, Validieren, Testing (intern und extern), Qualität, Evaluierung samt Dokumentation und betreue den Kunden in der Entwicklung und finalen Industrialisierung eines Produktes. In meinem spezifischen Fall Airbags (engl. für Luftsäcke) arbeite ich bereichsübergreifend mit Entwicklung, Verkauf, Kundenservice und Fertigung zusammen.

Was gehört zu Ihren Aufgaben?

Ich muss die technischen Aktivitäten und deren Ablauf steuern, sie zwischen den unterschiedlichen Parteien koordinieren, immer je nachdem, in welcher Phase das Projekt aktuell steckt: Typischerweise schalte ich mich nach den ersten Beauftragungsaktivitäten seitens der Kunden ein und etabliere nach den kommerziellen Abstimmungen zwischen Joyson Safety Systems und dem Kunden gemeinsam mit dem Programmmanagement die Zeitschiene des Projekts. Danach geht das Projekt in die Entwicklung, die aus drei Phasen besteht: die Anfangssimulation, die erste Messung und danach die ersten Zeichnungserstellungen und Testbeauftragungen.

Am Ende der Entwicklungsphasen kommen die sogenannten Designvalidierungsphasen, während der schon viele signifikante Tests stattfinden und Hauptdesigns anhand der Systemfunktion in der realen Umgebung ihre wesentlichen Merkmale etablieren. Das Produkt ist an dieser Stelle zwar noch in der Entwicklung, aber schon sehr nah an der Serienreife. Es geht also mehr um eine Optimierung und ein finales Tuning.

Bewerbungsbild_PaulaDrummond

Danach kommt die sogenannten Produktvalidierungsphase, in der man schließlich mit den nahezu fertigen Serienständen und -prozeduren das Produkt samt Produktionslinien final validiert und zur Industrialisierung führt.

Woran arbeiten Sie aktuell?

Ich arbeite aktuell hauptsächlich an der Entwicklung von Beifahrer-Airbags für BMW, vor allem für die Elektroauto-Serie IX in den Varianten “europäischer, amerikanischer und Rest der Welt Märkte”. Ich unterstütze aber auch andere Themen in anderen Baureihen und andere Airbag-Entwicklungen, zum Beispiel Knie-Airbags.

Wie kamen Sie zu Ihrem Beruf?

Ich habe mich schon als Kind für technische Dinge interessiert, war immer sehr neugierig zu wissen, wie Sachen funktionieren und zusammengebaut sind. Ich hatte einfach ein natürliches Interesse an Technik und auch keine Scheu davor, dass mein Job jetzt typischerweise kein Frauenberuf ist. Damit wurde ich schon im Studium konfrontiert, aber abgeschreckt hat mich das nie.

Worin liegen für Sie die Vorteile in der Arbeitnehmerüberlassung?

Die Vorteile liegen definitiv bei den flexiblen Einsatzmöglichkeit in unterschiedlichen Unternehmen, Projekten und Branchen. Ich bekomme so die Gelegenheit, sowohl mein Wissen und meine Expertise in ein Projekt mit einzubringen als auch neue Erfahrungen zu machen und mich weiterzuentwickeln. Das beste Beispiel ist mein aktueller Einsatz in einem Unternehmen, das unter anderem Airbags entwickelt. Es ist das erste Mal, dass ich an einem solchen Produkt arbeite. Von allein hätte ich mich für diese Position nicht beworben. Ich hätte nicht gedacht, dass ich anhand meiner bisherigen Qualifikationen für so eine Position berücksichtig werden würde. Doch es war die iks Engineering, die mein Potenzial gesehen hat.

Was ist die größte Herausforderung an Ihrer Arbeit?

Die simultane Koordination zwischen Prozessen an unterschiedliche Fronten: Koordination von Materialaufbau, Testaktivitäten und deren Dokumentation, Qualitätsthemen. AEs tragen die koordinative Verantwortung für den Ablauf des Projekts an den technischen Fronten. Sie müssen immer den Überblick behalten über alle Abläufe, Diskussionen in großen Runden über Produktoptimierung und -verbesserung, die von einem Programmmanager geleitet wird, Deadlines treffen und überwachen – und das alles gleichzeitig.

Welches Projekt war Ihr bisheriges Highlight?

Mein persönliches Highlight ist die aktuelle Produktentwicklung und -optimierung des Beifahrer-Airbags für die BMW-Baureihe I20.

Was würden Sie sich von der Ingenieursbranche wünschen?

Ein reger Austausch von Kenntnissen und Erfahrungen wäre wirklich gut, um mehr über andere Branchen zu lernen und potenziell branchenübergreifende Lösungen zu identifizieren.

Was wäre Ihr Traumprojekt?

Es ist schwer, ein einziges Traumprojekt auszuwählen. Ich habe eine große Passion für Physik, Ingenieurswissenschaft, neue Entwicklungen in der Technologie und für Menschen. Vielleicht liegt mein Traumprojekt nicht in einer spezifischen Branche oder einem Bereich, sondern in einer Arbeit, in der ich immer Neues dazu lernen kann, viel unterwegs bin und mit unterschiedlichen Menschen zusammenarbeiten kann. Das ist für mich Faszination und Herausforderung in einem.

24. Mai 2022